Mitgliederinformation 06/2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte BRV-Mitglieder!
Der Österreichische Baustoff-Recycling Verband übermittelt Ihnen heute das Rundschreiben Nr 06/2025, welches die Eckpunkte des neuen Regierungsprogrammes in Hinblick auf das Baustoff-Recycling darstellen soll. Österreichs neue Regierung aus ÖVP, SPÖ und NEOS hat konkrete Umsetzungsmaßnahmen, insbesondere im Kapitel “Kreislaufwirtschaft” beschlossen.
Besonders wollen wir Sie auf unsere BRV-Jahrestagung “Bringt ein Abfallende die Wende?” am
14. Mai 2025 hinweisen, wo wir uns freuen würden, Sie und Ihre Mitarbeitenden begrüßen zu dürfen. Leiten Sie die beiliegende Einladung auch gerne an Ihre Kunden sowie Auftraggeber oder Ihnen bekannte Behördenvertreter weiter.
Neben der Jahrestagung des BRV bieten wir Ihnen weitere Veranstaltungen:
2.-4. April – Ausbildungskurs Abbrucharbeiten – Rückbaukundige Person (Wien)
12. Mai – Workshop Schadstoffe: Erkunden, Erkennen und Beproben (Wien)
26. Mai – Recycling-Baustoffe aus Aushubmaterialien: Die neue ÖNORM B 3141 (Wien)
MITGLIEDERRUNDSCHREIBEN 06/2025
- Das neue Regierungsprogramm Österreichs
Die neue Bundesregierung stellte ihr Programm unter den Titel “JETZT DAS RICHTIGE TUN für Österreich”; das Thema “Klima- und Umweltschutz”, “Mobilität und Verkehr”, und weitere Themen finden sich im “Sammeltopf” des Kapitels “Regionen, Mobilität, Klima, Landwirtschaft, Sport”. Weiters berührt das Thema “Entbürokratisierung und Verwaltung”, was auch ein Anliegen der Europäischen Kommission ist, die wirtschaftlichen Aktivitäten der Recycling-Wirtschaft.
In der Präambel wird ein Bekenntnis zum starken und erfolgreichen Wirtschafts-standort Österreich abgelegt. Dabei wird der wirksame Schutz der natürlichen Ressourcen wie Wasser und Boden als zentrales Anliegen ebenso wie der Klima- und Umweltschutz in der Präambel betont. Die Bundesregierung bekennt sich zu einem sorgsamen Umgang mit der Ressource Boden und zur Reduktion des Bodenverbrauchs und den Bodenverbrauch effektiv auf 2,5 ha pro Tag zu reduzieren.
Ressortmäßig fällt das Thema Klima- und Umweltschutz in das ÖVP-geführte Ministerium “Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft”. Unser Thema wird auch beeinflusst von SPÖ-geführten Ministerien, wie “Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport” sowie “Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie”.
In der langfristigen Industriestrategie wird ebenso “Kreislaufwirtschaft” angeführt – hier mit dem Ziel, heimische Resilienz zu erhöhen und mehr Unabhängigkeit im Bereich strategisch wichtiger Primär- und Sekundärrohstoffe (Kreislaufwirtschaft) zu erreichen.
Zum Thema Tiefbau wird ein “digitaler Tiefbauatlas” gefordert: Konkret wird die umfassende Umsetzung eines bundesweiten digitalen Tiefbauatlas für alle geplanten öffentlichen und privaten Infrastruktur-Tiefbauprojekte der Energieversorger, Gebietskörperschaften und Netzbetreiber durch Zusammenführung der bestehenden öffentlichen Ausbau-Register gefordert, um maximale Ressourcenschonung und Beschleunigung bei Infrastrukturarbeiten durch umfassende Baukoordinierung herzustellen.
Die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung soll eine gesicherte und dauerhafte Wohnbaufinanzierung ermöglichen.
Zum Thema Klima- und Umweltschutz bekennt sich die Bundesregierung zu einer sozial ausgewogenen und umfassenden Klimaschutzpolitik im Sinne der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und sorgt dafür, dass diese konsequent im Regierungshandeln Berücksichtigung finden. Die Bundesregierung bekennt sich zu den Zielsetzungen des Green Deal der EU und setzt sich für eine effektive Umsetzung der entsprechenden Rechtsakte des “Fit for 55”-Pakets ein.
Bekenntnis zu einer nachhaltigen ressourcenschonenden und -effizienten Kreislauf-wirtschaft als wesentliche Säule der zukunftsfähigen und kompetitiven Wirtschaftsentwicklung und Standortsicherung in Österreich. Dabei soll die Kreislaufwirtschaftsstrategie weiter-entwickelt werden mit einem konkreten Umsetzungsplan mit klaren Maßnahmen, Monitoring
und geeigneter Governance mit interministerieller Kooperation. Zur Reduktion der Import-abhängigkeiten von Rohstoffen werden gemeinsame europäische und nationale Anstrengungen erforderlich. Die Bundesregierung verfolgt eine konsequente Umsetzung des Masterplans Rohstoffe 2030, um eine umfassende Rohstoffversorgung sicherzustellen.
Die Forcierung des Ausbaus des Sekundär-Rohstoffmarktes reduziert die Abhängigkeiten von Rohstoffimporten und vulnerablen Lieferketten. Ende der Benachteiligung von Sekundärrohstoffen (Abfall/recycelte Materialien) gegenüber Primärrohstoffen.
Als Regularien sind vorgesehen:
- Die Beseitigung regulatorischer Hemmnisse: Reform von Gesetzen und unzeit-gemäßen Vorschriften, die zirkuläre Geschäftspraktiken/-modelle behindern, z.B. im Abfallrecht, den Normen für Produktion und Gewerbe und die Sharing Economy. Umwelt- und Konsumentenschutzstandards werden dabei bewahrt.
- Das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) wird mit dem Ziel einer Prozessoptimierung und einer gesteigerten Verfahrenseffizienz evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Evaluiert wird etwa die mögliche Vereinfachung der Abfallende-Vorschriften. Darüber hinaus setzt sich die Bundesregierung für klare und praktikable Regelungen für Neben-produkte und Sekundärrohstoffe im Sinne der Kreislaufwirtschaft sowie für eine erleichterte grenzüberschreitende Abfallverbringung ein.
- Evaluierung des Mülltransports per Schiene (insbesondere für die kurzen Distanzen).
- Die EU-Kreislaufwirtschaft zielt auf eine Ausweitung von Extended Producer Responsibility (EPR) auf neue Produktbereiche ab. Neue EPR-Systeme sollten in Österreich dahingehend gestaltet werden, dass übermäßige Kosten und Wettbewerbsverzerrungen verhindert werden.
Als Technologien werden angesprochen:
- Digitale Technologien und Lösungen für die Kreislaufwirtschaft wie digitaler Zwilling, digitaler Produktpass und digitale Rohstoffbörsen als Nährboden für Innovationen im Rahmen der Digitalisierung.
- Die Bundesregierung setzt zielgerichtete Initiativen, damit die heimische Bauwirtschaft Vorreiter bei den Gebäuden der Zukunft (Circular Buildings) wird.
Im Rahmen des Umwelt- und Naturschutzes wird vorgesehen:
- Um den nächsten Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen, wird der Artenreichtum sowie naturnahe und natürliche Lebensräume gesichert. Aktiver Bodenschutz leistet einen wichtigen Beitrag, um wertvolle Grün- und Freiräume zu erhalten.
- Die Bundesregierung bekennt sich zum bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Boden, Flächeninanspruchnahme und Versiegelung sowie zu regional differenzierten Zielen, welche die Reduktion des Flächenverbrauchs konsequent vorantreiben.
Das Regierungsprogramm kann von verschiedenen Stellen heruntergeladen werden, z.B. unter Microsoft Word – Regierungsprogramm.docx
2. Veranstaltungen
2.1 BRV-Tagung: Bringt ein Abfallende die Wende?
Am 14. Mai 2025 findet die BRV-Jahrestagung 2025 im Hotel DoubleTree by Hilton in Wien statt. Am Podium werden Vertreter der Auftraggeber, des BMK, der Planer, des OIB, der Bauwirtschaft, eines Rechtsanwaltbüros und der EQAR stehen. Folgende Themenblöcke werden behandelt:
- Abfallende
- Bauprodukte- & Taxonomieverordnung
- Kreislaufwirtschaft
Das Thema Abfallende steht im Mittelpunkt der Tagung – dank RBV ist es für die beste Umweltqualität von Recycling-Baustoffen verwirklicht, für andere Bereiche, z.B.: Verwertung von Bodenaushub als Recycling-Baustoff, fehlt es. Auch für Gipsplatten wurde es für eingeschränkte Anwendungen definiert. Die Tagung soll hier aufzeigen, was geplant ist und wie die Umsetzung des Abfallendes zu erfolgen hat.
Ende Dezember ist die Bauprodukteverordnung im Amtsblatt der EU veröffentlicht worden, die Anfang Jänner in Kraft trat. Trotz Übergangszeitraum von bis zu 15 Jahren sind viele Aspekte auch kurzfristig für die Recycling-Wirtschaft wichtig. Der BRV beauftragte letztes Jahr dazu eine Studie, deren Ergebnisse vorgestellt werden. Diese soll auch der OIB-Richtlinie 7 über die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen als Basis dienen; über die OIB-Richtlinie wird ebenso referiert.
Kreislaufwirtschaft funktioniert nur über eine ökonomisch und ökologisch orientierte Vergabe – die für die Recycling-Wirtschaft neu aufgelegte LB-VI 07 hat erstmals auch ein Arbeitspapier zu diesem Thema hinterlegt.
Dass der BRV federführend in europäischen Gremien vernetzt ist, zeigt der letzte Vortrag, der auf die Abbruchqualität, die auch vom europäischen Abbruchverband EDA in den Mittelpunkt gestellt wird, eingeht und die von der EU geforderten Audits darstellt.
Nützen Sie die Möglichkeit, selbst und mit Ihren Mitarbeitern an der Tagung vertreten zu sein – und eventuell als Sponsor aufzutreten.
Das aktuelle Programm zur Tagung finden Sie in der Beilage.
2.2 Ausbildungskurs Abbrucharbeiten – Rückbaukundige Person
Der BRV ist der größte Anbieter der notwendigen Kenntnisse, die eine Rückbaukundige Person im Sinne der ÖNORM B 3151 und der RBV benötigt. Wir führen auf unserer Homepage die einzige, umfassende Liste der Rückbaukundigen Personen Österreichs, die mehr als 300 Fachkräfte aufweist.
Der Kurs wird vom 2. bis 4. April 2025 im Hause des BRV in Wien angeboten. Inhalte sind rechtliche und technische Voraussetzungen, Arbeitssicherheit und Möglichkeiten, Materialien zu verwerten. Personen mit bautechnischer oder chemischer Ausbildung, die diesen Kurs besucht haben, können sich umgehend in die vom BRV geführte Liste der Rückbaukundigen Personen eintragen lassen. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Beilage.
2.3 Workshop Schadstoffe: Erkunden, Erkennen und Beproben
Am 12. Mai wird in Wien erstmals ein Workshop Schadstoffe vom BRV angeboten!
Das Thema wird im Rahmen der notwendigen Erkundung von Gebäuden, aber auch für die Verwendung und Verwertung von Böden zunehmend wichtig.
Sie erfahren bei diesem BRV-Seminar, welche Schadstoffe häufig vorkommen, wie sie erkundet werden können und wie die Beprobung erfolgt. Das Ausschleusen von Schadstoffen ist Voraussetzung, um Abbruchmaterialien und Aushub einer Verwertung zuführen zu können.
Anbei das Programm dieses neuen BRV-Seminars – wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.
2.4 BRV-Seminar: Recycling-Baustoffe aus Aushubmaterialien
Am 26. Mai bietet der BRV in Wien einen Vortrag zum Thema der neuen ÖNORM B 3141, die letztes Jahr erstmals aufgelegt wurde, an.
Bodenaushub wird in Österreich zu mehr als drei Viertel deponiert – obwohl in vielen Fällen eine Aufbereitung dieser Ressource zu einem Baustoff möglich ist. Der BRV erwartet sich, dass sich bei Nutzung dieser Möglichkeit die Recyclingquote am Bau mittelfristig verdoppeln wird und sich langfristig verdreifachen könnte.
Informieren Sie sich, welche Schritte notwendig sind, welche Optionen vorhanden sind als Ergänzung zur Herstellung von Recycling-Baustoffen aus anderen mineralischen Baurestmassen und wie diese Baustoffe zu bezeichnen und zu verwenden sind.
Ein Programm zum Seminar finden Sie in der Beilage.
Beilagen
- Programm zur BRV-Tagung „Bringt ein Abfallende die Wende?“ am 14.5.2025
- Angebot für vergünstigte Werbe- und Sponsoring-Pakete für BRV-Mitglieder, BRV-Tagung 14.5.
- Programm zum Ausbildungskurs Abbrucharbeiten – Rückbaukundige Person
- Programm zum Workshop Schadstoffe: Erkunden, Erkennen und Beproben
- Programm zum Seminar: Recycling-Baustoffe aus Aushubmaterialien
Beilagen
- Programm zur BRV-Tagung „Bringt ein Abfallende die Wende?“ am 14.5.2025
- Angebot für vergünstigte Werbe- und Sponsoring-Pakete für BRV-Mitglieder, BRV-Tagung 14.5.
- Programm zum Ausbildungskurs Abbrucharbeiten – Rückbaukundige Person
- Programm zum Workshop Schadstoffe: Erkunden, Erkennen und Beproben
- Programm zum Seminar: Recycling-Baustoffe aus Aushubmaterialien